Anhand der Kulturpflanze Mais zeigt uns David Wieck Bilder des schönen Scheins. Aus dem Kontext unseres Alltags ist es uns scheinbar verwehrt die ökologischen und gesellschaftlichen Schäden durch industrialisierten Maisanbau zu erkennen. Wie friedlich, gar idyllisch wirkt dagegen die so vollkommen exotisch deplatzierte Straußenfarm in der Nähe Berlins – eingefangen von Mark van der Maarel.

Unsere Gesellschaft ist geprägt von der Jagd nach Profit. Mit Massentierhaltung wird Fleisch produziert zu Lasten der Umwelt. Anke Großklaß befindet sich auf den Spuren archaischer Triebe: die Jagd. Archaisch mutet auch die Förderung von Salz aus einem vor 250 Millionen Jahren ausgetrockneten Ozean. Dirk Opitz zeigt die Arbeit in der Saline Luisenhall - wie aus einer anderen Welt, nur mitten in Deutschland.

In unserer Sprache gibt es Begriffe, die uns in einer Zeit des Lebensmittelüberflußes zwar geläufig, aber nicht gegenwärtig sind. Susanne Leibold zeigt in ihren Bildern Metaphern unserer verloren gegangen Bodenständigkeit.

Die Bilder der Ausstellung der Gruppe proof9 sind wie ein Spiegelkabinett. Zu sehen sind Ausschnitte einer hochentwickelten Gesellschaft, die letztlich doch bodenlos wirkt.